Neues aus dem Dümmer Beirat
von Wilhelm Beckmann
zu finden hier:
https://www.arl–lw.niedersachsen.de/Duemmerkoordination/dummerkoordination–
203477.html
Wie schon nachstehendem Artikel aus der OV zu entnehmen ist, gab es im Jahr 2022 und auch im Frühjahr 2023 keine Maßnahme zur Entschlammung des Dümmer. Bekanntlich bildet sich aufgrund der heutigen Eutrophierung (Nährstoff–/Phosphat–überlastung) des Sees jährlich eine Biomasse an Schlamm, die unweigerlich zu einer Verlandung des Dümmer führen würde, wenn nicht permanent jährlich entschlammt wird. Dabei sollte jährlich in etwa eine Menge von etwa 50.000m³ Schlamm aus dem See gepumpt und auf Deponien verbracht werden (damit wird gleichzeitigetwa 10 to Phosphat dem See entnommen). Nur durch die Schlammentnahme bleibt es in etwabei dem Status quo.
Alle Experten gehen davon aus, dass langfristig die Entschlammungsmaßnahmen deutlich verringert werden können, wenn der geplante Schilfspolder in Betrieb gegangen ist. Derzeit ist allerdings noch nicht absehbar, wann dies der Fall sein wird. Die Voraussetzung für ein Planfeststellungsverfahren sollten bald abgeschlossen sein, wenn die Gutachten zur Verträglichkeit mit Natur und Umwelt erstellt und bewertet sind. Dann erst kann mit Ausschreibungen für den Bau der Anlage begonnen werden (wenn auch die entsprechenden Grundstücke zur Verfügung stehen und Ausgleichsmaßnahmen ebenfalls gesichert sind). Es wird also noch einige Jahre dauern! Darauf müssen wir uns einstellen.
Als am 8. November 2011 nach dem verheerenden Fischsterben wegen der Blaualgenseuche die erste Sitzung des Dümmer Beirats stattfand, hielt man einen Zeitraum von ca. 10 bis 12 Jahren zur Sanierung des Dümmer für machbar! Jetzt habe ich an der 38. Sitzung teilgenommen, in der wie immer unter guter Vorbereitung alle Themen erörtert werden, die zur Sanierung führen werden.
So gab es auch eine Begründung dafür, dass 2022 nicht entschlammt worden ist. Die Deponieflächen sowohl im Rüschendorfer Moor als auch in Lembruch können wegen ihrer Baulichkeit kaum noch Schlamm aufnehmen. Dadurch aber, dass der Sommer 2022 so warm war, konnte die Deponie austrocknen, sodass jetzt wiederum Stauraum zur Verfügung steht. Auch sind die Kosten für die Baustelleneinrichtung und Abtransport des Sauggutes im Verhältnis zum geringen Stauraum geradezu explodiert, die wirtschaftlichen Gründen sprachen einfach dagegen. Weil durch das Austrocknen Stauraum vorhanden ist, soll in diesem Herbst wieder mit entsprechenden umfangreicheren Maßnahmen begonnen werden, außerdem sollen Maßnahmen zur Sedimentumlagerung vor einigen Hafeneinfahrten vorgenommen werden.
Mir war ein weiterer Punkt wichtig, der insbesondere die Wanderer und Radfahrer betrifft, die den Dümmer umrunden. Wandert man vom Olga Hafen Richtung Huntezufluss gen Süden, so endet der freie Blick auf den Dümmer spätestens am Westturm, denn dort versperrte ein Weidenge büsch den Blick auf das Wasser. Ich hatte schon vor mehr als einem Jahre darum gebeten, diese Weidenbuschansammlung zu beseitigen. Immerhin sind jetzt vor kurzem die Weiden vor dem Turm zurückgeschnitten worden. Es bleibt aber dabei, bis zur Huntebrücke gibt es keinen freien Blick auf den See. Im Zusammenhang mit meiner Frage an die Runde des Beirats zu Maßnahmen gegen die zunehmende Verbuschung entspann sich im Dümmer–Beirat eine Diskussion darüber,
wer denn eigentlich dafür verantwortlich ist, wie der Dümmer in den nächsten 10 bis 15 Jahren der Dümmer aussehen sollte und welche Maßnahmen das erfordert. Darauf druckten einige Teil nehmer herum, Nuri und NUVD erklärten, dass es einen Monitoring–Entwurf gebe, der allerdings nicht öffentlich sei. Auch sei der Entwurf noch nicht abgeschlossen und werde noch beraten.
Für uns Segler, Surfer, Wassersportler und Touristen als am Zustand des Sees Interessierte sollte dies dringend ein Anlass sein, uns hier einzumischen!
Wenn wir den jetzigen Zustand laufen lassen, werden über kurz oder lang Weiden und Erlenbüsche überhandnehmen, wie schon der Waldbestand in der Südbucht nicht mehr rückbaubar ist.
Wir täten also gut daran, uns selber Vorstellung darüber zu machen wie wir den See in 10 – 15 Jahren sehen und entsprechende Vorschläge dem Land als See–Eigentümer unterbreiten. Wir sind klug beraten, wenn wir uns etwa mit Marcel Holy vom NUVD beraten lassen und eigene Positionen fassen.